Die Historische Senfmühle Monschau
In der 4. und 5. Generation mischen hier der Senfmüller Guido Breuer und seine Tochter Ruth nach überlieferten und eigenen Rezepten den berühmten Moutarde de Montjoie, den Monschauer Senf. Zwischen alten Mühlsteinen wird noch heute, wie in alter Zeit, Senf handwerklich und in bester Qualität auf kaltem Wege hergestellt.
1952 zogen sie Senfmüller mit ihrem Geschäft in eine alte Tuchfabrik am Ortseingang. Das historische Wasserrad blieb im Ortskern zurück, doch das Herzstück der Fabrik wurde in der Laufenstrasse 116 wieder Stück für Stück errichtet: die Transmission. Dieses während der industriellen Revoloution entwickelte Wunderwerk der Technik ermöglichte erstmals, mit einem einzigen Motor mehrer Maschinen auf ein einmal anzutreiben. Das Riemengetriebe zählt inzwischen als Industriedenkmal, doch von verstaubter Vergangenheit ist hier keine Spur.
Zwar werden die Maschinen heute von einem Elektromotor aus den 20er-Jahren angetrieben anstelle eines Dampfkessels, doch davon abgesehen funktioniert die Senfherstellung hier genauso wie zu Beginn.
Die Senfherstellung
Zwischen alten Mühlsteinen wird noch heute, wie in alter Zeit, Moutarde de Montjoie, der Monschauer Senf handwerklich hergestellt.
Die Herstellung gliedert sich in 3 Vorgänge, das Einmaischen und das doppelte Vermahlen. Das Senfmehl wird mit Essig, Kochsalz und einer in der Familie überlieferten Gewürzkombination ohne Zugabe von Konservierungsstoffen (Haltbarkeit des Senfes ca. 1 Jahr) im Maischbottich angerührt und vermischt. Hier kann die Maische ruhen, so dass sie schon jetzt das besondere Bukett der jeweiligen Senfsorte zu entwickeln beginnt.
Es gibt zwei Mahlgänge, wobei hierbei die Zutaten ihre besondere Konsistenz erreichen, d.h. eine gleichmässige, intensive und vor allem dauerhafte Verbindung aller Bestandteile. Senfmehl kann je nach Vermahlungsgrad die ca. 3-4 fache Menge des Wassers binden. Verantwortlich dafür ist der Anteil an quellfähigen Kohlehydraten. Das Mahlen geschieht, im Gegensatz zu industriell gefertigten Senf, auf kaltem Wege und als Nassvermahlung zwischen den zwei schweren, schwarzen Basalt-Lava-Steinen, zur Entfaltung und Erhaltung der ätherischen Öle.
Nach dem zweiten Mahlgang ist unser Senf noch grobkörnig, so daß die Inhaltsstoffe zu erkennen sind. Unsere Mühle kann an einem Tag 400 kg herstellen, im Vergleich dazu die Grossindustrie 20 bis 30 Tonnen pro Tag. Die historischen Maschinen laufen täglich.